Der Krieg in der Ukraine macht einmal mehr deutlich, wie schnell sich sicher geglaubte Gegebenheiten auflösen können. Vielfaches Leid, das unsere europäischen Nachbarn ertragen müssen und die sich dennoch mutig sowie entschlossen zur Wehr setzen. Und der „Rest“ von Europa? Ist sicherlich bereit zu einem entscheidenden Richtungswechsel, der die kommenden Jahrzehnte prägen wird. Hierfür müssen wirtschaftliche Abhängigkeiten, nicht zuletzt aus sicherheitspolitischen Aspekten, aufgelöst und möglichst vermieden werden. Dieser unausweichliche, riskante Akt kann in diesem Stadium des Konflikts nicht mit entsprechender Absicherung vollzogen werden. Vielmehr muss hier auf den sogenannten doppelten Boden verzichtet werden. Dies macht es für europäische Staaten ungleich schwerer politische Ziele zu erreichen und gleichzeitig die eigenen Interessen zu wahren. Auch für europäische Unternehmen, die Rohstoffe zukünftig von anderen Lieferanten verarbeiten müssen, ist diese Umstellung äußerst herausfordernd, aber nicht unlösbar. Leider ist davon auszugehen, dass diese Umstellungen sich letztlich auf die Preise auswirken wird.
Aktienfonds
Unternehmen mit guter Dividendenpolitik
Aktiengesellschaften, die trotz steigender Börsenbewertungen weiterhin hohe Dividenden zahlen, können nach wie vor für Anleger interessant sein. Schließlich werden Aktieninvestitionen nicht nur kurzfristig getätigt, sondern sollen langfristig möglichst Erträge abwerfen. Hier kann der Kursverlauf eher als zweitrangig betrachtet werden, solange das Unternehmen eine beständige Geschäftspolitik verfolgt und auch durch kurzfristige Schocks nicht gefährdet ist. Aktienfonds, die in viele dieser Unternehmen investieren, bieten einen interessanten Zugang und ermöglichen eine entsprechende Partizipation.
Rentenfonds
Kein großes Einkommen bei steigenden Zinsen
Wann werden allgemein betrachtet Zinsen in Europa in naher Zukunft steigen? Diese Frage beschäftigt viele Finanzmarktteilnehmer und führt schon seit vergangenem Jahr zu einem „Schwenk“ hin zu Anleihen mit kurzen (Rest-) Laufzeiten. Schließlich werden in Erwartung steigender Zinsen Anleihen mit langen Laufzeiten gemieden, da Kursverluste überproportional höher ausfallen als deren Pendant mit kurzen. Dennoch lassen sich auch mit dieser Strategie nicht alle negativen Effekte gänzlich ausmerzen, da eine geänderte Zinslandschaft auf alle Laufzeiten durchschlägt. Unbeachtet an dieser Stelle, obwohl wichtig, die Bonitätsbewertung des jeweiligen Emittenten. Da es momentan ohne entsprechenden Risikoappetit kaum Ertragschancen im Anleihebereich gibt, können zumindest kurzlaufende Anleihen mit guter Bonität eine gewisse Stabilität bieten. Auch Rentenfonds mit diesem Anlagegrundsatz bieten einen interessanten Zugang.
Mischfonds
Ausgewogen mit wertorientierter Ausrichtung
Aus dem Titel lässt sich schon ableiten, dass bei ausgewogenen Mischfonds in der Regel der Aktien- sowie Anleiheanteil gleichermaßen verteilt sind. Keine der beiden Seiten soll mit dieser Ausrichtung überwiegen. Gleichwohl lassen sich in diesen Fondslösungen ebenfalls weitere Anlagegrundsätze ausmachen. Beispielsweise könnte der Auswahlprozess auf Unternehmen oder Institutionen mit einer werthaltigen Orientierung konzentriert sein. Es wird also seitens des Fondsmanagements darauf geachtet, dass keine Investitionen in rein wachstumsorientierte Unternehmungen getätigt werden. Dieses Vorgehen soll mittel- und langfristig eine wertbeständige Entwicklung fördern.
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