MMT steht für „Modern Monetary Theory“ oder frei übersetzt in etwa „Moderne Geldtheorie“. Die aus den USA stammende Theorie besagt, dass ein Staat, der seine eigene Währung herausgibt, unbegrenzt Schulden machen kann ohne beispielsweise einen Zahlungsausfall seiner begebenen Anleihen zu riskieren. Damit wären alle Vorhaben finanzierbar und Rezessionstendenzen wären leicht zu bekämpfen. So weit so gut. Wäre da nicht die Inflation, die der ganzen Theorie den Garaus macht. Denn letztlich fußt das Konstrukt auf keiner oder einer sehr niedrigen Inflation, die auch nach einer massiven Ausweitung der Geldmenge niedrig bleibt. Aktuell ist die Inflation in den USA, wie in vielen anderen Volkswirtschaften auch, so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Da hilft es dann auch nicht, die eigene Währung „unbegrenzt“ drucken zu können. Vielmehr wird mit massiven Maßnahmen der US-Notenbank hektisch gegengesteuert. Ausgang bisher unklar, da die Entwicklungen am Arbeitsmarkt beispielsweise nach wie vor sehr positiv sind und damit weiterhin Inflationsdruck signalisieren. Also was tun? Die Maßnahmen verschärfen und damit in eine mögliche langjährige Rezession übergehen, oder die Inflation weiterhin nur flankierend bekämpfen ohne nennenswerte Wirkung? Eines scheint klar: MMT wird es - auf absehbare Zeit - wohl nicht sein.
Aktienfonds
Profitieren von der Modernisierung
Massive Konjunkturprogramme wie sie beispielsweise in den USA oder auch China bereits verabschiedet wurden, konzentrieren sich überwiegend auf Infrastrukturprojekte. Die Unternehmen, die in diesen Segmenten ihre Dienstleistungen und Produkte anbieten, haben gute Chancen durch Auftragsvergabe davon zu profitieren und somit Gewinne stetig zu steigern. Damit werden zum einen marode Bereiche modernisiert und zukunftsfähig ausgebaut, zum anderen können Anleger von diesen Investitionen zumindest indirekt profitieren. Diese konjunkturunabhängigen Vorhaben schaffen eine Anlagemöglichkeit, von dem der Anleger ungeachtet der aktuellen Situation profitieren kann.
Rentenfonds
Konzentration auf guter Bonität
Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst die kühnsten Erwartungen zu möglichen Renditeanstiegen wurden locker übertroffen. Insofern wundert es nicht, dass viele Anleger dieses Jahr „auf dem falschen Fuß“ erwischt wurden und nun einer Erholung mit Blick auf viele Jahre „hinterherhinken“ könnten. Trotzdem bieten sich kaum Alternativen, wenn das Geld nicht ausschließlich im Aktienbereich angelegt werden soll. Schließlich lassen sich Erträge, bei einer sehr hohen Inflation, nicht ohne entsprechendes Risiko erwirtschaften. Wenn sich Erwartungen von Marktteilnehmern zur zukünftigen Zinsentwicklung aktuell nicht seriös einordnen lassen, können Anleihen mit guter Bonität zumindest deren Rückzahlungsversprechen untermauern. Soll heißen, lieber einen erstklassigen Emittenten im Portfolio, der in Zukunft auch seine Anleihen bedienen wird, als ein hohes Zinsversprechen zweit- oder drittklassiger Emittenten mit geringer Bonität.
Mischfonds
Ausgewogen mit wertorientierter Ausrichtung
Aus dem Titel lässt sich schon ableiten, dass bei ausgewogenen Mischfonds in der Regel der Aktien- sowie Anleiheanteil gleichermaßen verteilt sind. Keine der beiden Seiten soll mit dieser Ausrichtung überwiegen. Gleichwohl lassen sich in diesen Fondslösungen ebenfalls weitere Anlagegrundsätze ausmachen. Beispielsweise könnte der Auswahlprozess auf Unternehmen oder Institutionen mit einer werthaltigen Orientierung konzentriert sein. Es wird also seitens des Fondsmanagements darauf geachtet, dass keine Investitionen in rein wachstumsorientierte Unternehmungen getätigt werden. Dieses Vorgehen soll mittel- und langfristig eine wertbeständige Entwicklung fördern.
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