Wer von einer Lohn-Preis-Spirale spricht, bezieht sich in der Regel auf die Wechselwirkung von Lohnsteigerungen zu steigenden Lebenshaltungskosten. Die hohe Inflation sowie der kurzfristige Ausblick auf zukünftige Entwicklungen haben nicht nur in Deutschland zu deutlich höheren Lohnforderungen geführt, sondern sind weltweit zu beobachten. Dennoch lassen sich für Deutschland einige Merkmale anhand statistischer Werte belegen, die in Teilen auch für andere Volkswirtschaften gelten könnten.
Laut Statista ist die Anzahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen in Deutschland 2022 mit knapp 845.000 auf dem höchsten Stand seit 10 Jahren. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote in den vergangenen 10 Jahren auf historische Tiefs gesunken. Sicherlich spielen hier weitere Faktoren sowie Sondereffekte eine Rolle, dennoch lässt sich eine gewisse Kontinuität erkennen. Dies sorgt zusätzlich für eine stärkere Position der Arbeitnehmerseite. So wurden in der Chemie- und Metallindustrie laut Bundesbank bereits Lohnsteigerungen zwischen 5% und 6% vereinbart. Weitere sehr hohe Tarifabschlüsse in anderen Bereichen werden wahrscheinlich folgen. Sind wir damit bereits in einer Lohn-Preis-Spirale? Es wird sich erst im weiteren Jahresverlauf zeigen, ob sich gestiegene Lohnkosten auf höhere Preise oder auf sinkende Gewinnmargen der Unternehmen niederschlagen werden.
Quellen:
Deutsche Bundesbank Monatsbericht Dezember 2022
Aktienfonds
Comeback
2022 war eines der schlechtesten Jahre für Technologiewerte seit der Finanzkrise 2008/2009. Selbst große Konzerne konnten sich diesem negativen Trend nicht entziehen. Korrekturen von teilweise bis zu 50% standen am Ende des Jahres „in den Kurs-Büchern“. Da verwundert es auch nicht, dass Technologie-Indizes fast doppelt so schlecht abgeschnitten haben wie große Standard-Indizes, die ebenfalls Technologieaktien gelistet haben. Doch dieses Jahr dreht sich das Bild wieder zu Gunsten dieser Branche, obwohl die historischen Höchstkurse noch weit entfernt liegen. Zeit für ein Comeback der Technologiewerte?
Rentenfonds
Zinsschritte
Die exorbitanten Renditeanstiege, aufgrund der ungewöhnlich hohen Zinsanhebungen großer Notenbanken, haben letztes Jahr für massive Kursverluste bei Anleihen gesorgt. Diese Verluste waren zum Teil so hoch, dass es möglicherweise einige Jahre dauern kann, bis der „alte“ Ausgangswert erreicht wird. Die gute Nachricht: Es gibt wieder Zinsen! Hatten wir uns in den letzten Jahren mit wenig bis sehr wenig zufriedengeben müssen, sind jetzt wieder deutliche höhere Zinserträge möglich. Diese kompensieren zwar nicht die aktuell hohe Inflation, aber reduzieren zumindest die Differenz. Aktuell scheint „der Kurs“ der Notenbanken ungebrochen, so dass mit weiteren Zinsanhebungen zu rechnen ist. Hier können variabel verzinsliche Anleihen - sogenannte Floater - in einem Rentenfonds hilfreich sein, da sie auf sich ändernde Zinsniveaus reagieren. Solange Referenzzinssätze steigen, werden auch Floater nach oben angepasst. Gleiches gilt allerdings auch in die andere Richtung.
Mischfonds
Flexibilität
Die aktuelle Marktsituation macht es nicht einfach, auf sich schnell verändernde Gegebenheiten sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite zu reagieren. Dennoch gibt es Fonds, die darauf abzielen, genau diesen „Spagat“ zu meistern und deren Anlagepolitik entsprechend definiert ist. Flexible Mischfonds können je nach Börsensituation ihre Aufteilung variieren und so schnell auf entsprechende Einflüsse reagieren. Auch weitere Anlageklassen sind für diese Fondsart möglich und werden entsprechend der Gesamtstrategie des jeweiligen Fonds integriert.
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