Kursrückschläge als Chance nutzen

Das Corona-Virus hat weltweit Börsen, Märkte und ganze Volkswirtschaften auf Talfahrt geschickt. Erfahren Sie von unserem erfahrenen Berater-Team, warum eine Krise auch eine Zeit des Handelns ist – insbesondere in der Kapitalanlage.

Mit einer Pandemie als Auslöser einer Wirtschafts- und Finanzkrise hat niemand gerechnet. Das Corona-Virus hat weltweit Börsen, Märkte und ganze Volkswirtschaften auf Talfahrt geschickt. Doch wie immer in der Geschichte wird es auch ein „Danach“ geben – eine Krise ist kein Ende sondern vielmehr ein Katalysator für Wandlung. Deshalb plädieren wir dafür, das Motto „Ruhe bewahren“ nicht zu einseitig zu interpretieren. Denn Kursrückgänge an den Börsen eröffnen immer auch Chancen zum Einstieg. Neue Märkte werden entstehen und damit auch Unternehmen oder Anlageklassen, die davon profitieren können.
 

Ein kurzer Blick auf die Märkte

Aufgrund der weltweiten Pandemie lässt sich momentan seriös lediglich feststellen, dass alle Länder früher oder später in ähnlicher Weise von den medizinischen, gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise betroffen sein werden. Global gilt:

  • Drastische Maßnahmen wie Ausgangssperren, Versammlungsverbote oder Zwangsschließungen, die unumgänglich sind, gefährden sämtliche Branchen, vom kleinen Handwerksbetrieb bis hin zum Großkonzern – Masseninsolvenzen drohen
  • Produktionen werden vorübergehend komplett eingestellt und der Warenverkehr wird befristet auf das Nötigste reduziert
  • Regierungen sowie Notenbanken versuchen, mit Hilfspaketen im Billionenumfang das Schlimmste zu verhindern
     

Eine Krise ist auch eine Zeit des Handelns

Auch in so extremen Phasen, wie wir sie momentan alle meistern müssen, gilt es als Kapitalanleger eben nicht nur, Ruhe zu bewahren, sondern bereits gezielt Opportunitäten zu nutzen und langfristig zu investieren. Deshalb möchten wir Ihnen in dieser unruhigen Zeit als starker und verlässlicher Partner zur Seite stehen und Ihnen einige grundsätzliche Empfehlungen zum Umgang mit der aktuellen Herausforderung geben. Denn wir haben schon andere Krisen der letzten Jahrzehnte – etwa die Finanzkrise 2008/2009 oder das Platzen der Dot-Com-Blase 2000-2002 – mit Rat und Tat begleitet.
 

Das sollten Sie bei der Kapitalanlage beachten

1. Anlageklassen

Ob reines Aktien- oder Anleiheninvestment, oder „gemischt“: Diese Anlageklassen haben unterschiedliche Chancen-Risiko-Profile; deshalb möchten wir momentan die folgenden differenzierten Hinweise geben. Bitte beachten Sie, dass es sich lediglich um einen sehr kleinen Auszug an Möglichkeiten handelt, schließlich können Sie bei uns über 8.000 Fonds verschiedener Kategorie handeln.

Aktienfonds

  • Bevorzugen Sie breit gestreute Aktienfonds mit Investitionen in Industrienationen weltweit als Kernanlage
  • Wählen Sie Aktienfonds, die Themen- und Titelauswahl weltweit je nach Markterwartung des Fondsmanagements flexibel steuern
  • Beschränken Sie Beimischungen auf einen maximalen Portfolioanteil von 5 % je Fonds. Dies gilt insbesondere für Aktienfonds aus Schlüsselbranchen, vor allem aus dem Technologiesektor oder aus dem Gesundheitswesen, sowie Aktienfonds, die in Schwellenländer investieren

Mischfonds

  • Bevorzugen Sie Mischfonds, die Anlageklassen weltweit je nach Marktlage flexibel steuern
  • Defensive europäische Mischfonds können konservative Anlagestrategien unterstützen
  • Eine Beimischung bis max. 15 % von ausgewogenen Mischfonds, die in Schwellenländer investieren, wäre möglich

Rentenfonds

  • Bevorzugen Sie internationale Rentenfonds mit Konzentration auf Staatsanleihen verschiedener Industrieländer mit unterschiedlichen Restlaufzeiten
  • Prüfen Sie, ob inflationsgeschützte Rentenfonds mit Anlagen in europäischen Anleihen Ihr Portfolio sinnvoll unterstützen können
  • Beschränken Sie die Beimischung von Rentenfonds mit Investition in europäische Unternehmensanleihen mit guter Bonität auf maximal 10 % des Gesamtportfolios

 

2. Diversifikation und Allokation

Welche Anlageklassen man in welchem Verhältnis mischen sollte, hängt maßgeblich von der individuellen Risikotragfähigkeit ab, die den sogenannten „Anlegertyp“ bestimmt. Traditionell werden bei uns drei Grundtypen unterschieden: konservative, gewinnorientierte und spekulative Investoren.

Im Moment würden wir jeweils die nachfolgend dargestellten Aufteilungen nach Anlageklassen je „Anlegertyp“ und mit langfristigem Anlagehorizont für sinnvoll halten. Dies ändert sich natürlich je nach Marktlage und sollte daher nur zur Grundüberlegung dienen, und nicht als generelle Lösung betrachtet werden.
 

Diversifikation und Allokation

 

3. Zeitpunkt und Intervall

Um es vorweg zu nehmen: Am Tiefpunkt der Kurse ein- und am Höhepunkt auszusteigen, ist nur theoretisch möglich. In der Praxis gelingt dies Investoren nur in absoluten Einzelfällen. Deshalb ist es wichtig, das Investment über den Zeitverlauf zu streuen, sodass gemittelt ein guter Einkaufspreis für ein langfristig orientiertes Investment entsteht.

Am einfachsten können Anleger dies über einen Sparplan erreichen, der sich problemlos im finvesto Depot einrichten lässt. So kann es in dieser Marktphase besser sein, einen Betrag von beispielsweise 10.000 Euro nicht „auf einmal“ zu investieren, sondern etwa über zehn Monate jeweils zu 1.000 Euro. Erfahrene Anleger können auch selektiv schwache Börsentage nutzen, um „nachzukaufen“ oder vorhandenes Vermögen sukzessive wieder an den Markt zu bringen.